Ich sehe die Situation durchaus kritisch.
Auf der einen Seite sind Kosten die der Entwickler hat. Als Mitentwickler an einem Hardwarenahen Adapter kann ich das nachvollziehen. Hardware zum Testen kostet Geld. Testen auf fremder Hardware kostet Zeit, Nerven und letztendlich auch irgendwo Geld.
Jeder der in irgend einer Form hardwarenah entwickelt und das nicht nur auf/mit der bei ihm selber eingesetzten Hardware tut hat also Kosten zu tragen.
Leider ist der ioBroker bisher in der Position das selbst lokale Hardwarehersteller wie z.Bsp. Dresden Elektronik (DeConz) einer interoperabilität wenn überhaupt neutral gegenüber stehen - schön wenn es geht, aber Rücksicht drauf nehmen das es in Zukunft auch geht: eher nicht. Auch die Organisationen die sich um Standards (KNX Association, Zigbee Alliance) sind für die meisten ioBroker Entwickler unzugänglich. Dazu kommt das es selbst bei den Standards verschiedene Auslegungen gibt, so das eine Interoperabilität selbst bei vollständiger Compliance mit den Standards nicht garantiert ist.
All das sind Probleme mit denen sich die Entwickler herumschlagen müssen wenn sie den Adapter auf Stand halten wollen.
Solange das nur für die vom Entwickler selber eingesetzte Hardware gemacht wird ist testen und verifizieren verhältnismässig einfach und die eingesetzte Zeit kann direkt als Investition in ein funktionierendes smartes Eigenheim gesehen werden. In dem Moment wo auch andere Konfigurationen laufen sollen nimmt der Aufwand (Zeit und Geld) massiv zu.
Auf der anderen Seite sind die Anwender. Das nicht jeder bereit ist monatlich für eine Funktion zu zahlen kann ich nachvollziehen - insbesondere wenn damit keine Funktionsgarantie einher geht. Das ein Entwickler der das nebenher als Hobby macht diese Garantie geben kann halte ich für unrealistisch.
Auf der anderen Seite halte ich die im zur Grunde liegenden Beispiel aufgerufenen "Lifetime" Kosten für deutlich zu hoch angesetzt. Lifetime = 10 Jahre ohne "Rabatt" für die Jahre anzusetzen müsste damit einher gehen das sichergestellt ist das der Adapter auch 10 Jahre zu betreiben ist (Anpassungen an neue NodeJS Versionen etc. vorausgesetzt). Ob das der Fall ist ist aber auf jeden Fall Kritisch.
Jetzt noch 3 Punkte zur Diskussion am Ende:
- Es ist - wie Ingo bereits geschrieben hat - nicht die erste kostenpflichtige Option für den ioBroker. Auch im ioBroker selber gibt es Anwendungen die nur eingeschränkt kostenlos nutzbar sind. Die Nutzung der IOT und/oder Alexa Funktionalität sowie des ioBroker.link Adapters ist nicht kostenfrei.
- Ich persönlich lehne im übrigen alle Abo Modelle für Software die ich "as is" nutze prinzipiell ab. Nur bei Diensten bei denen neben der Software selber auch noch eine andauernde Dienstleistung erbracht wird bzw. wenn eine Bezahlung nach effektiver Nutzung einer extra erbrachten Dienstleistung erfolgt bin ich bereit dieses zu akzeptieren. Bisher ist es mir gelungen bei jeder von mir verwendeten Software entweder auf eine Kauf-Option zu Wechseln oder eine alternative Software zu finden.
Der vorliegende Fall wäre - wenn ich KNX denn einsetzen würde - einer der Fälle wo ich mich um eine alternative Implementierung bemühen müsste, weil ich die aufgestellten Kostenmodelle so nicht akzeptieren wollen würde. - Eine Unterscheidung zwischen kommerzieller und privater Nutzung halte ich nur bedingt für angebracht. Soweit ich das einschätzen kann gibt es 2 Arten von gewerblicher Nutzung: Nutzung des ioBroker in einem Gewerbebetrieb - dieses ist 1:1 mit einer Nutzung im Smart-Home vergleichbar und Nutzung als Gewerbe, bei dem über Installation, Konfiguration und Support von ioBroker Installationen Umsatz generiert wird. In beiden Fällen muss die Leistung (das am laufen halten der ioBroker installation) vom "Nutzer" erbracht werden.
A.
p.s. Während ich diesen Text geschrieben hat kam die "offizielle" Stellungnahme von Ingo herein, deswegen ein paar Edits.