@timbo sagte in Steigung berechnen und auswerten:
das nach einem Vergleich der absoluten Feuchte zwischen Innen und Außen mir einen Lüfter an/aus schaltet.
Der Ansatz ist nicht schlecht, aber meiner Meinung nach unvollständig.
Es fehlt zumindest ein Schädlichkeitskriterium. Trocknen an sich ist kein Selbstzweck und Lüften ist nicht für jede Situation die richtige Lösung. Wie weit muß man trocknen? Und kann das Ziel durch Lüften überhaupt erreicht werden?
Als Beispiel zeige ich mal die Messwerte meines Treppenhauses, welches leider ein ziemliches Einfallstor für Feuchte in den Keller darstellt.
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In Magenta dargestellt ist die relative Feuchte an der Innenseite der Aussenwand, berechnet aus den Luftwerten und der Wandtemperatur.
Das Kriterium: Diese rel Feuchte der Wand soll <75% bleiben.
Man sieht im vorderen Teil, daß die abs. Feuchte im Treppenhaus (grüne Kurve) immer zu groß ist und die rel. Feuchte der Wand in den unerlaubten Bereich steigt. Lüften würde nicht helfen - im Gegenteil. Das zeigt die blaue Kurve mit der abs. Feuchte aussen. Also muß mit einem Luftentfeuchter teuer getrocknet werden.
Im letzten Drittel ist die Situation viel freundlicher. Die abs. Feuchte draussen ist deutlich kleiner als im Keller des Treppenhauses.
Also hilft Lüften. Und in diesem Fall sogar so viel, daß der Entfeuchter nichts tun muß. Der kräftige Einbruch der rel Wandfeuchte (magenta Kurve) ist auf kräftiges Lüften durch Öffnen der Haustüre zurückzuführen. Den Rest erledigt das Lüften durch das offene Fenster.
Und klar, solange Fenster oder Türe offen stehen, macht der Betrieb des Entfeuchters generell keinen Sinn - stattdessen gibt es bei Bedarf einen Hinweis, diese Öffnungen zu schließen.