@bananajoe said in Smarte Sicherungsautomaten mit Iobrocker:
@mcm1957 dann misst eine Stromzange auch nur die Scheinleistung? Die Shellys 1PM liefern - laut Bildschirmanzeige - die Wirkleistung. Und die kennen die Spannung und den Strom ja auch nicht.
Nochmal kurz zur Erklärung. Um bei Wechselstrom die Schein-, Wirk- und Blindleistung zu berechnen, braucht man drei Größen:
Den Effektivwert der Spannung U(eff) [V]
Den Effektivwert des Stromflusses I(eff) [A]
Den Phasenwinkel φ [°]
Die Gleichungen:
Scheinleistung S = U(eff) x I(eff) [VA]
Wirkleistung P = S x cos(φ) [W]
Blindleistung Q = S x sin(φ) [VAR]
Bei rein ohmscher Last sind Strom und Spannung phasengleich, d.h. in diesem Fall gilt S = P da cos(0°) = 1
Um genau und richtig zu rechnen muss man also auf jeder Phase diese drei Größen messen. Daher hat z.B. der Shelly 3EM Anschlüsse für die drei Phasenspannungen und den N und drei Stromwandler.
Der Shelly Pro 3EM hat jetzt plötzlich nur noch einen Anschluss für eine Phasenspannung, den N und drei Stromwandler, kann aber laut Datenblatt trotzdem S, P und Q jeder Phase messen. Wie macht er das?
Meine Vermutung:
Beim öffentlichen Stromnetz kann man davon ausgehen, dass der Winkel zwischen den 3 Phasenspannungen recht genau jeweils 120° beträgt. Auch der Effektivwert ist in der Regel ziemlich genau der gleiche. Wenn sich Blindleistung einstellt, dann äußert sich das in der Regel, dadurch, dass der Sinus des Stroms der Spannung vor- oder nacheilt, wodurch φ einen anderen Wert als 0 bekommt. Für die erste Phase ist also alles in Ordnung.
Da die beiden anderen Phasenspannungen den gleichen Effektivwert habe und jeweils den Unterschied von +120° und -120° zur gemessenen Phase haben, kann der Shelly auf dieser Grundlage auch für diese beiden Phasen recht genau P und Q herausrechnen.
Ich hoffe, mein Gebrabbel war einigermaßen verständlich. 