NEWS
Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung
-
Ich wollte, wie wahrscheinlich viele, in dieser Saison "ein wenig" Energie einsparen.
Da das Thema auch hier im Forum in diversen Variationen aufkam, wollte ich meine Erfahrungen hier e7nmal zur Diskussion stellen.Natürlich ist vieles nicht 1:1 auf jedes Haus/Wohnung zu übertragen, deswegen hier meine Eckdaten:
Doppelhaushälfte Baujahr 1989, also "eher Altbau"
Bauweise massiv, Hohlblock-Bimsstein, außen 30cm. keine weitere Isolierung.
Neuere Fenster, Neue Dachgeschossdämmung.
Gastherme Junkers, 15kW anscheinend hoffnungslos überdimensioniert, taktet massiv.
Fussbodenheizung in allen 4 Ebenen (Keller-DG), ausschließlich witterungsgeführt, keine ERR! baujahrbedingte höhere Vorlauftemperatur.Seit 3 Jahre 4fach Splitklimaanlage von Daikin. Damals natürlich nicht unter Heizungsaspekt installiert, daher nur in den Schlafräumen und im Wohnzimmer sowie im Allzweck- Dachstudio.
Als erstes interessierte mich natürlich die, auch hier im Forum aufgenommene Frage, "kann man damit in der Übergangszeit ausreichend heizen?"
Vorweg: ja man kann!
Aber:
Was ist die Übergangszeit?
Was ist ausreichend?und: ist es komfortabel?
Wir haben unsere Gasheizung dann erst am 03.12. angeschaltet! War eine sehr lange Übergangszeit.
Die Außentemperatur sollte unter 0°C fallen und ausgerechnet jetzt war auch noch der Wechselrichter defekt.bis dahin hatten wir im Vorjahr ca. 2500 kWh Gas verbraucht, jetzt 0!
Der verbrauchte Heizstrom der Klimaanlage lag bei 110 kWh!!
der SCOP der Daikin wird mit >5 angegeben, wären also auch nur 500kWh Heizenergie.Also richtig gut gespart? Oder was übersehen?
s.u.War es ausreichend?
...und komfortabel?Positiv überrascht war ich, dass Temperaturen um 19°C nach sehr kurzer Gewöhnung von allen als gar nicht mal so unangenehm wahrgenommen wurden.
Negativ war das Heizverhalten der Luftheizung durch die Klimaanlage.
Ich hatte das zwar erwartet, aber nicht so stark.Die Geräte blasen die Heißluft mit bis zu 40°C in den Raum.
Das führt zwar zu einer schnellen Aufheizung der Räume, ist man jedoch im Luftstrom, kommen einem die anschließenden 21°C immer noch/wieder als kalt vor.Dazu kommt dass diese Zielwärme nur sehr kurz anhält.
Anfangs reichte 1-2x 1/2h Heizen, zum Schluss lag es bei 8-10kWh Strom.Weiterhin werden nur die Räume mit Inneneinheiten ausreichend erwärmt. Mit offenen Türen auch die Nachbarräume einigermaßen. Der Rest des Hauses kühlt aus.
Plant man von Beginn an die Klimaanlage als Heizung mit ein, kann durch entsprechende Planung mit Sicherheit einiges besser gemacht werden.
Im Keller wurde es zunehmend kälter.
Hier hatte ich dann einen Entfeuchter installiert um zum einen die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und zum anderen über die Abwärme ein wenig zu heizen.
Bei 15°C im Keller habe ich dann die Gastherme angestellt.
Jetzt rächte sich die "Einsparung" der letzten 6-8 Wochen.
Ich hatte mit 3-4 Tagen Aufheizung gerechnet, doch nach 1Woche ist (bei gleicher Einstellung wie immer) die Raumtemperatur noch nicht auf altem Niveau.
Da sie da auch nicht hin soll, ist es erst einmal egal. Ich denke, dass ich morgen die Steuerung ein Wenig zurückfahren kann, um auf 19-20°C Raumtemperatur zu bleiben.Hier mal ein Chaos chart mit dem ich die Entwicklung monitore
Was mich erschrocken hat ist der bisherige Gasverbrauch von 105-85kWh pro Tag.
Estimate wird hochgerechnetHab mir noch schnell aus dem Gasverbrauch die Heizleistung der Therme errechnet
und dargestellt (lila)
Achja!
in den letzten Tagen hat hier keine Sonne geschienen und somit gab es keine Wärmeeinstrahlung durch die teilweise sehr großen SO-ausgerichteten Fenster.
Dabei habe ich festgestellt dass ich wohl im letzten Jahr die Heizkreise nur auf den Mehrbedarf eingestellt hatte.
Die Räume, die jetzt zu kalt geblieben sind habe ich heute angepasst. -
@homoran sagte: nach 1Woche ist (bei gleicher Einstellung wie immer) die Raumtemperatur noch nicht auf altem Niveau.
Wenn man zum Aufheizen den Fußpunkt der Heizkennlinie nicht erhöht, dauert es natürlich ewig, denn den normalen Fußpunkt hat man auf "Temperatur halten" eingestellt.
-
@paul53 sagte:
Wenn man zum Aufheizen den Fußpunkt der Heizkennlinie nicht erhöht, dauert es natürlich ewig, denn den normalen Fußpunkt hat man auf "Temperatur halten" eingestellt.
so ist es!
habe ihn jetzt (gestern früh) etwas konservativ von 17 auf 19.5 gestelltich wollte allerdings den Estrich nicht überfordern und ganz langsam hochheizen.
ob das bei ca 17° und einer sonst erwarteten VT von 40°C notwendig war/ist, weiß ich nicht.
-
@homoran sagte: ob das bei ca 17° und einer sonst erwarteten VT von 40°C notwendig war/ist, weiß ich nicht.
Das ist bei so lange vorhandenem Estrich nicht notwendig.
-
@paul53 Danke!
Ich habe mich über die bereits in anderem Thread besprochene Taktung erschrocken!. Eine Therme mit 15kW Nennleistung kam auf gerade mal 6-7 kW effektive Leistung bei anscheinender Volllast.
Vielleicht geht da noch etwas, aber viel bestimmt nicht.
Dieses und die anscheinend tatsächlich spinnende Steuerung ist aber bald aus der Welt.Meine Wärmepumpe ist im Anflug! und wird in der ersten Februarwoche (bei freiwerden eines Termins auch früher) montiert.
Dabei gibt es auch neue Heizkreisverteiler mit steuerbaren Ventilen. -
@homoran sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
War es ausreichend?
...und komfortabel?Wir sparen hier auch, wo es geht.
Ein Beigedanke, den ich bisher noch nicht diskutiert sah:
Ich denke, dass die diesjährige Einsparung mit der 80 %-Regel im nächsten Jahr alle benachteiligt, die bereits 2022 Energie gespart haben.Wenn ich meinen Verbrauch aufgrund der klimaschädlichen Emissionen auf das Mindestmaß gebracht hatte, kann ich ja logischerweise jetzt nicht mehr reduzieren und muss nächstes Jahr 20 % teuer bezahlen.
Die Korrespondenz mit der Verwaltung wird sicherlich interessant werden.
Wie werden z. B. Nutzer der E-Mobilität verhandelt, wie werden Leute verhandelt, die im Jahr 2022 auf Photovoltaik umgestellt haben und in Teilen bereits CO2-Energie gespart haben?Es bleibt aus meiner Sicht interessant und spannend.
-
@meister-mopper sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Ich denke, dass die diesjährige Einsparung mit der 80 %-Regel im nächsten Jahr alle benachteiligt, die bereits 2022 Energie gespart haben.
damit verknotet sich mein Gehirn auch immer wieder.
Allerdings soll dafür der Verbrauch von 2021 als Basis genommen werden und in 22 mit <80% von 21 belohnt werden.Laut Herrn Tenhagen bekommt man sogar ggf. noch mehr Geld zurpck, und zwar den zur Zeitcder Abrechnung geltenden Tarifpreis, auch wenn es zur Zeit des Verbrauchs noch billig war.
bleibt auch für mich jedesmal die Frage ob auch für den Verbrauch in 23 die Referenz der Verbrauch in 21 bleibt.
Noch interessanter (jetzt auch für mich) ist der Mehrverbrauch an Strom durch die neue Wärmepumpe in 23, der ja angeblich rausgerechnet werden soll.
-
@homoran sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Allerdings soll dafür der Verbrauch von 2021
Jup, und da komme ich schon wieder in die Bredouille. Seit Oktober 2021 lade ich mein E-Auto.
Ich stelle mich auf interessante Gespräche mit den Behörden ein.
-
@meister-mopper sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Seit Oktober 2021 lade ich mein E-Auto.
ich schon seit Februar! und habe dieses Jahr den Stromverbrauch bereits von 8200 auf estimated 6200 und durch optimierte Solarnutzung (und super Sommer) den Bezug von 5200 auf estimated 3500 gedrückt!
incl. eAuto!
und jetzt ist der Wechselrichter hin und die Batterie liegt hier seit September undcein Elektriker nach dem anderen sagt ab.
aber ich wollte hier eigentlich nur über Heizung reden.
Energiesparen allgemein ist auch okZum Stromsparen mache ich vielleicht einen anderen Thread auf.
Das wird noch komplexer wie man in diversen Threads gesehen hat. -
Ich hab im August unseren Öl Brenner von Sommer-/Winterautomatik auf reinen Warmwasser Betrieb gestellt. Ich dachte die Automatik funktioniert nicht richtig.
Später hab ich dann gemerkt das im Warmwasserbetrieb auch der Heizstrang Warm wurde. Also hab ich alle Ventile geschlossen.
Die Einsparung war enorm, pro Tag verbrauch im Schnitt lag vorher bei 3L plus, danach deutlich unter 2L.Bisher Überwache ich die Heizung nicht weil ich sie Eigentlich gezielt Steuern will. Leider gibt die Steuerung keine Schnittstelle her mit der ich den Heizbetrieb Schalten kann.
In unserer Anlage ist kein Pufferspeicher verbaut, lediglich ein Warmwasserspeicher.
Nachdem ich festgestellt habe das im Warmwasserbetrieb grundsätzlich auch der Heizkreis versorgt wird, hatte ich überlegt die Heizung nur noch in diesem Modus zu Betreiben.Die idee war das der Warmwasserspeicher Quasi als Puffer Missbraucht wird.
Sprich wenn der Aufheizbetrieb für Warmwasser gestartet wird schaltet sich die Pumpe für den Heizkreis ein und nimmt Wärme ab. Bei bedarf wird die die Warmwasserpumpe vorrübergehend abgeschalten um mehr Wärme in den Heizkreis zu bringen.
Der Vorteil wäre das der Öl Brenner länger läuft und die ganz Wärme abgenommen wird.
Bis jetzt ist ja das Problem das die Wärme im Heizbetrieb, die nicht von den Heizkörpern abgenommen wird verloren ist.So herum kann ich dem Brenner zwar nicht sagen wann er laufen soll, aber die Produzierte Wärme besser verteilen.
Die Sache hat nur einen Haken: Wird lange kein Warmwasser abgenommen, bleibt die Wohnung kalt. Außer ich kann mithilfe der Pumpe die Wärme aus de Warmwasserspeicher bei bedarf holen.
Was aber wohl auch Suboptimal wäre, da dann durch den Brenner ebenfalls das Warmewasser fliest und dort Wärme verloren geht.Eigentlich würde ich das gerne mal Testen, aber wenn die Wohnung dann wirklich Kalt bleibt gibts richtig Stress.
-
Die Split-Klimaanlagen sind zum kurzzeitigen Aufheizen einzelner Räume sicherlich gut geeignet. Besonders mit PV Strom.
Den Sommer über waren bei mir die Heizungsstränge zu, Pumpe aus.
80Liter +/- 10 Liter Heizöl für das Warmwasser im Sommer für ein Zweiparteienhaus BJ 1970Derzeit Heizung an, ca. 12Liter Verbrauch pro Tag, Tendenz steigend
Ein Wintereinbruch soll bevorstehen.
Die TransNet BW App hat gestern schon gewarnt und zum Stromsparen aufgerufen (https://www.transnetbw.de/de/newsroom/presseinformationen/heute-schon-an-stromgedacht-stromampel-sprang-erstmals-auf-rot)BTW: Heizöl ist gerade etwas günstiger geworden.
-
@homoran sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
daher nur in den Schlafräumen
Wenn ich im Schlafzimmer so ne Klimaanlage hätte Installieren dürfen, wäre die Zentralheizung wohl noch immer aus.
Den großteil der Wohnung kann ich mit dem Holzofen Heizen.Mein Plan war eigentlich das rest Holz diesen und nächsten Winter zu verheizen.
Nachdem die letzte Regierung ja beschlossen hat das alle Holzöfen, die älter als 2010 sind, bis 2024 außer Betrieb genommen werden müssen.
Und ich hatte nicht vor den dann zu ersetzen.Leider ist jetzt auch noch der obere Schamottstein gebrochen und so geht viel Wärme direkt in den Kamin. Den Stein zu Tauschen lohnt fast nicht weil auch die Strebe die ihn oben hält Kaputt ist, was der Grund sein dürfte warum er gebrochen ist.
Auch die anderen Steine sind gebrochen und sollten ersetzt werden.Am Ende werde ich den Schamott halt doch ersetzen und den Ofen einfach behalten bis die Polizei kommt und ihn mitnimmt, der Kaminkehrer hat ja keine Zeit dafür.
-
@klassisch sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
BTW: Heizöl ist gerade etwas günstiger geworden.
Japp kostet mich wenn ich jetzt was kommen lasse etwa 60 Cent Brutto. Der Vorteil wenn alle ihre alten Öl Heizungen raus schmeißen.
Die Frage ist nur ob ich 1000 Liter schon in die Tanks bekomme. -
@klassisch sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Derzeit Heizung an, ca. 12Liter Verbrauch pro Tag, Tendenz steigend
das sind auch 120kWh.
für (d)ein 2-Parteienhaus durchaus akzeptabel.@klassisch sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
BTW: Heizöl ist gerade etwas günstiger geworden.
nur noch 1/3 teurer als vor einem Jahr. Davon kann man bei Gas und Strom nur träumen.
@klassisch sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Die Split-Klimaanlagen sind zum kurzzeitigen Aufheizen einzelner Räume sicherlich gut geeignet.
das wollte ich damit ausgedrückt haben.
Aber je länger sie laufen, desto weniger brauchen sie. 1200W um 6000W Heizenergie zu erzeugen ist wirklich beachtlich.
hier mal ein Lauf.
erst maximal, dann "bricht" der Verbrauch zusammen und steigt leicht wieder andaher habe ich die Idee immer nur kurz laufen zu lassen um die Hysterese in der Raumlufttemperatur gering zu halten direkt wieder verworfen.
-
@jey-cee sagte: im Warmwasserbetrieb auch der Heizstrang Warm wurde.
Dann funktioniert ein Rückschlagventil nicht (mehr).
-
@paul53 danke für den Hinweis. Kannst du mir sagen wo das Üblicherweise verbaut ist?
Ich hab bisher keins gesehen. -
@jey-cee Bei mir ist auch keines verbaut. Deshalb Hähne zu, Pumpe aus.
-
@jey-cee sagte: wo das Üblicherweise verbaut ist?
Üblicherweise direkt an der Heizkreispumpe.
-
BTW Pumpe: Wer noch eine alte ungeregelte Pumpe hat: Ab und an den Kondensator nachmessen. Die verlieren an Kapazität und dann läuft die Pumpe nicht mehr an. Der Heizungsbauer baut dann eine neue Pumpe ein. Ein neuer Kondensator hätte es auch getan.
-
@meister-mopper sagte in Gedanken zum Energiesparen bei der Heizung:
Ein Beigedanke, den ich bisher noch nicht diskutiert sah:
Ich denke, dass die diesjährige Einsparung mit der 80 %-Regel im nächsten Jahr alle benachteiligt, die bereits 2022 Energie gespart haben.Wenn ich meinen Verbrauch aufgrund der klimaschädlichen Emissionen auf das Mindestmaß gebracht hatte, kann ich ja logischerweise jetzt nicht mehr reduzieren und muss nächstes Jahr 20 % teuer bezahlen.
Die Gedanken beschäftigen uns auch...
Unserer Wärmepumpe läuft nun im 3. Jahr „voll“ optimieren (etwas testen geht natürlich immer noch ). Überschlagen konnten wir unseren Jahresverbrauch um ~1000kwh senken und mehr geht da einfach nicht (RT weiter runter ausgenommen).