NEWS
Was ist sinnvoller - Kesselabsenkung oder Raumabsenkung
-
Ich habe mal eine Frage an die Energie Füchse unter Euch.
Mir stellt sich gerade die Frage was wohl energetisch den besseren Effekt bringt.
1.) Die über den Heizkessel mögliche Nachtabsenkung der gesamten Heizungsanlage zu nutzen, oder
2.) Alle Raumthermostate individuell auf Nachtabsenkungsbetrieb zu regeln?
Ich muss sagen, das ich in den zurückliegenden Jahren - bevor ich mich mit SmartHome und den ganzen Möglichkeiten auseinander gesetzt habe - immer die Heizungsanlage (Gas) auf das vom Kessel angebotene Nachtabsenkungsprogramm gefahren habe.
Vom Wohlfühlfaktor war es für alle Familienmitglieder in Ordnung. Die Frage ist aber, ob das auch energetisch sinnvoll war. Wenn man jetzt schon alles mit Technik vollstopft, wäre es ja auch sinnvoll wenn man dadurch Einsparpotential entdeckt und auch nutzt.
Wie sind Eure Meinungen / Erfahrungen?
-
Moin
Ich glaube, deine Frage ist nicht wirklich einfach zu beantworten….
Das hängt von vielen Faktoren ab.
Fußbodenheizung oder Radiatoren, Alter und Wärmedämmgrad des Hauses, Art und Alter der Heizung.
Hast du einen Pufferspeicher für Heizbetrieb oder ist deine Heizung eine Therme?
Aussentemperatur oder Raumtermostat geführt?
Energie sparen bedeutet z.B. nicht nur, Gas oder Öl zu sparen, es fängt mit kleinen Dingen an, wie z.B. hyrdraulischer Abgleich, Energieeffizienz der Heizkreispumpe und und und....
Also so pauschal dürfte dir wohl keiner die Frage beantworten können.
Grüße
Tom
-
Fakt ist tiefere Brenntemperatur (Wasser Temp) weniger Energie = weniger kosten.
Aber wen durch niedrige Temperatur deine Zimmer nicht warm werden läuft alles 24/7 mja auch Net gut.
Viele factoren, wie ist das Haus isoliert, was für Heizelemente usw.
Beachte : wen du mehr Energie reinstecken musst um wieder warm zu bekommen (Nachtabsenkung) als die Temperatur zu "erhalten" Dan macht Absenkung total keinen sinn.
Sent from my iPhone using Tapatalk
-
Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Hierzu müssen wir nur schauen, was bei den beiden Verfahren eigentlich passiert:
Senkung Kesseltemperatur:
Um einen Raum auf einer festen Temperatur zu halten, wird eine bestimmte Menge Energie benötigt. Dies wird typischerweise über das Heizkörperthermostat HKT geregelt.
Wenn nun die Kesseltemperatur gesenkt wird, so reduziert sich zunächst einmal die maximale Leistung, die an den Heizkörpern bereitgestellt wird.
Dadurch muss der HKT einfach nur länger und weiter aufmachen (Energie = Leistung * Zeit).
Solange die trotz reduzierter Kesseltemperatur bereitgestellte Energimenge ausreicht (also der Kessel regelmäßig abschalten kann), wird der Raum weiterhin auf der Temperatur gehalten => keine Einsparung an Energie.
Senkung Solltemperatur
Hier wird direkt die notwendige Energiemenge reduziert: Der Energieverlust ist proportional zur Differenz zwischen Raum- und Außentemperatur. Damit wird hier Energie gespart.
Spannend wird nun die immer wieder aufkommende Frage nach der Aufheiung nach der Absenkung.
Hier kommen mehrere Facetten zusammen:
1. Heizleistung (Kessel und Heizkörper)
Diese bestimmen die Dauer der Aufheizung. Das macht sich insbesondere bei Fußbodenheizungen bemerkbar. Diese laufen mit relative niedrigen Temperaturen und damit Leistungen. Auch hier gilt nämlich: Energie (zum Aufheizen) = Leistung * Zeit
2. Aufheizenergie
Die notwendige Energiemenge, die zum Aufheizen benötigt wird, ist zuvor während der Absenkung "verloren" gegangen und muss nun wieder hinzugefügt werden. Diese wäre jedoch auch ohne Absenkung verloren gegangen (nur permanent "aufgefüllt" worden). Bis hier haben wir also ein Nullsummenspiel. Dadurch, dass die Raumtemperatur gesenkt wurde, ist der Verlust in dieser Zeit jedoch (mehr oder weniger) reduziert. Dies ist er Gewinn bzw. die Reduzierung des Verbrauchs.
Wer es gerne auschaulich haben will, der muss nur den Temperaturverlauf in einer Kurve über der Zeit einzeichnen. Die Energie ist die Fläche unter der Kurve; diese wird bei einer Absenkung kleiner.