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SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?
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@dieter_p kleine Korrektur: im Vortrag auf der Seite 61 wird die max. Absicherung für einen Zählerplatz mit 16qmm-Verdrahtung dargestellt, somit max. 50A-SLS. Der Zählerplatz kann dann mit max. 44A-Dauerstrom belastet werden. Wichtig hier die 1-fach Belegung. Ein Zählerplatz mit 10qmm-Verdrahtung darf mit max. 32A-Dauerstrom belastet und mit einem 35A-SLS abgesichert werden. Die 32A und 44A kommen aus dem Anhang H der DIN 61439-1.
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@flkontakt said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
@dieter_p kleine Korrektur: im Vortrag auf der Seite 61 wird die max. Absicherung für einen Zählerplatz mit 16qmm-Verdrahtung dargestellt, somit max. 50A-SLS.
das sollte hoffentlich diese Problem lösen und damit auch ein Ergebnis erzielen.
Wie gesagt, ob ich jetzt die Referenz und Logik zur ebenfalls gültigen DIN VDE 0298-4:1998-11 mit eindeutiger Auslegung auf "Dauerbelastung" verstehe, ist dann auch egal.
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Hallo,
sorry war etwas im Stress.
@flkontakt sagte in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
@goerdy ein Zählerplatz mit 16qmm-Verdrahtung kann mit max. 44A-Dauerstrom belastet werden, abgesichert mit einem 50A SLS. Wären dann 32kW, sollte dann reichen
@dieter_p sagte in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
Kann ich so pauschal nicht nachvollziehen. Du sprichst von der Verdrahtung im Schrank. Das ist überlicherweise Einzelader und die sind in 16mm² bei der Verlegeart weitaus höher nach VDE Tabelle belastbar(https://www.vde-verlag.de/buecher/leseprobe/9783800746910_PROBE_01.pdf). Ebenso wenn dort ein NYM-J 5x16mm² liegt in üblicher Verlegeart B2 in üblicher Länge kann man das mit 63A absichern. Und genauso finde ich das bei mir im Keller vor.
Ja, der Elektriker hat mir das jetzt so erklärt das dann ja im worst Case 34,5kW aus dem Netz UND 29,2kW aus den PV Anlagen auf dem Zählerplatz zusammenkommen und das wäre für die 16quadrat Leiter zu viel.
Naja in jedem Fall kommen die Jungs jetzt noch Mal und schauen was da machbar ist.
Ich danke euch! und werde dann noch Mal berichten
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@goerdy said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
Ja, der Elektriker hat mir das jetzt so erklärt das dann ja im worst Case 34,5kW aus dem Netz UND 29,2kW aus den PV Anlagen auf dem Zählerplatz zusammenkommen und das wäre für die 16quadrat Leiter zu viel.
Nicht zwingend. Maximal im Worst Case wären es danach 63,7kW und das auf 3 stromführenden Leitern. Wären also 21,23kW je Leiter, was bei 230V einen Strom von 92,3A entspricht.
Die Verdrahtung im Zählerschrank findet an dieser Stelle in Einzeladern und gemäß der gezeigten Tabelle in der Verlegeart F = FreiLuft statt. Hier ist eine Belastung mit 94A zulässig und das bei 30°C durchschnittlicher Umgebungstemperatur. In Deutschland haben wir noch 25°C. Somit darf die Strombelastung um 6% höher ausgelegt werden. Macht 99,6A.
Das ist aber nach der VDE 0298-4:1998-11 (aus dem Jahr 1998) so betrachtet. Der Hinweis auf die VDE 4100:2019-04 ist berechtigt, die neue Empfehlungen und Vorgaben zur Auslegung macht. Hier wird aber genau wie @flkontakt schreibt ein SLS mit 50A zugelassen (44A Dauerstrom) und damit bist Du deine Probleme los und das ist nichtmal gegen gültige Normen. Der 50A SLS liefert maximal 34,5kW aus dem Netz und somit das Ergebnis aus alter VDE0298 und aktueller VDE4100 wieder stimmig!
Ich bin zwar ein absoluter Gegner davon dem fleißigen Handwerker solch ein "YouTube"-Wissen vorzulegen, aber wenn man vernünftig miteinander spricht, frag ihn doch ruhig mal nach der Seite 61 hier: https://www.westnetz.de/content/dam/revu-global/westnetz/documents/onlineportale/aktuelles/Hager Vortrag VDE AR N 4100.pdf
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Ohne Zeichnung verstehe ich das Problem nicht so ganz.
Ist der SLS Einmalig für die drei Phasen des Hausanschlusses vorhanden, oder gibt es separate SLS für Einspeisung und Bezug?
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@martinp da gibt es Unmengen an Möglichkeiten, ich versuche es mal mit 2 einfachen Beispielen.
In einem Einfamilienhaus könnte der Haushalt und z.B. die PV-Anlage (als Überschusseinspeisung) über einen gemeinsamen Zähler gemessen werden, dieser wird dann mit einem SLS abgesichert. Da es sich bei PV um eine Dauerstromanwendung handelt, ist der SLS entsprechend auszuwählen. In der VDE AR-N 4100 gibt es eine Tabelle hierzu, man kann aber auch den Hager Tipp 44 googeln, da ist die Tabelle auch drin. Als Vorsicherung für den SLS dienen dann die NH-Sicherungen im Hausanschlusskasten, die meist graue Kiste vom Netzbetreiber in der Nähe vom Zählerschrank.
Wenn die PV-Anlage als Volleinspeisung betrieben wird, bekommt diese einen eigenen Zähler, somit auch einen eigenen SLS. Auch hier wieder die Größe des SLS gemäß der Tabelle. Der Haushalt läuft über einen 2. Zähler, wieder mit eigenem SLS.
Siehe auch Bilder.
Es gibt noch viele andere Varianten, in denen bis zu 4 Zähler hintereinander an einem SLS angeschlossen sind, würde hier aber zu weit führen.
Wichtig ist immer die Frage, ob über den Zähler ein Dauerstrom fließen kann, z.B. durch PV, Wärmepumpen oder Wallboxen. Dann muss der jeweilige SLS angepasst werden.
Hier kann ich die Infoseiten von Hager empfehlen, die haben das sehr gut aufgearbeitet. Auch deren Planungstool für Zählerschränke ist echt klasse.
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@flkontakt Es ging mir um folgenden Satz ...
Ja, der Elektriker hat mir das jetzt so erklärt das dann ja im worst Case 34,5kW aus dem Netz UND 29,2kW aus den PV Anlagen auf dem Zählerplatz zusammenkommen und das wäre für die 16quadrat Leiter zu viel.
Im Normalfall ist die Flussrichtung der Ströme ja umgekehrt, und sie sollten sich auf den nur durch den SLS abgesicherten Leitungen nicht verstärkend aufsummieren.
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@martinp said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
@flkontakt Es ging mir um folgenden Satz ...
Ja, der Elektriker hat mir das jetzt so erklärt das dann ja im worst Case 34,5kW aus dem Netz UND 29,2kW aus den PV Anlagen auf dem Zählerplatz zusammenkommen und das wäre für die 16quadrat Leiter zu viel.
Im Normalfall ist die Flussrichtung der Ströme ja umgekehrt, und sie sollten sich auf den nur durch den SLS abgesicherten Leitungen nicht verstärkend aufsummieren.
Aber sehr wohl auf alllfälligen Leitungen bis zum Hauptverteiler. Wenn also der SLS vor dem Zähler den Strom durch den Zähler begrenzt kann vom Einspeisepunkt des Wechselrichters nahe dem Zähler bis zum Hauptverteiler sehr wohl der mehrfache Strom fließen. Keine Ahnung ob diese Leitung geeignet und extra gesichtert ist.
Da aber die genaue Anordnung hier nicht bekannt ist, kann man nur spekulieren. Ich würde aber davon ausgehen dass ein Fachmann weiß wovon er spricht.
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@mcm1957
Wenn man bei Hager ZPLAN seine PLZ eingibt, sind man genau was bei einem selber erlaubt ist. 95% lassen keine 50A SLS mehr zu -
@warp735 said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
95% lassen keine 50A SLS mehr zu
Goil mal zu den 5% zu gehören. In der TAB meines VNB ist das genauso genannt und erlaubt.
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@dieter_p sagte in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
@warp735 said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
95% lassen keine 50A SLS mehr zu
Goil mal zu den 5% zu gehören. In der TAB meines VNB ist das genauso genannt und erlaubt.
Nicht der VNB entscheidet, welcher SLS eingebaut wird. Der Errichter der Anlage muss prüfen, welcher SLS eingesetzt werden muss/darf. Dafür die Tabelle der 4100 und mit der Fertigmeldung bestätigt der Elektriker, dass er sich an die VDE-Regeln gehalten hat. In einem der Post war das Argument, dass ggf. hohe Ströme innerhalb der Kundenanlage fließen können und ggf. "anfällige" Leitungen dafür nicht ausgelegt sind. Auch das muss der Errichter bewerten und entsprechend absichern, gegen Kurzschluss und Überlastung. In der Praxis juckt das aber keinen, an 30 Jahre alten Zählerschränken und Leitungen wird alles angeschlossen, "wird schon funktionieren".
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@flkontakt said in SLS zu schwach dimensioniert für PV-Anlage. Was nun?:
Der Errichter der Anlage muss prüfen, welcher SLS eingesetzt werden muss/darf. Dafür die Tabelle der 4100 und mit der Fertigmeldung bestätigt der Elektriker, dass er sich an die VDE-Regeln gehalten hat.
Du unterschlägst die Prüfung der geltenden TAB am Netz des VNB. Die als Errichter außen vor zu lassen, keine gute Idee.
Das macht aber auch allzu defintive Pauschalaussagen für solche Geschichten genauso unsinnig wie lange ohne den Errichter zu aggieren. Der unterschreibt und haftet. Da kann man hier Purzelbäume machen. Es geht mir nur darum dem TE fundierte Dokumente für seinen Fall zu nennen mit denen er eine Lösung mit seinem Errichter besprechen kann. Darunter findet man beim VND im Umfeld der Tab sehr viel was zu tun oder zu lassen ist. Dazu noch Hilfen zum Verständnis wie sowas für eine PV-Anlage: