Hallo zusammen,
ich nutze ioBroker seit Jahren und bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Ich habe auch kein Problem damit, grundsätzlich Geld für diese tolle Software bzw. die Dienstleistungen dahinter zu bezahlen. Ich hatte beispielsweise schon eine ioBroker.pro-Lizenz statt der ioBroker.net, als es noch "völlig egal war" und ich keinen Mehrwert dafür bekommen habe, um die Entwickler hinter dem Projekt zu unterstützen. Und ich zahle für den Fernzugriff, obwohl ich nur Alexa nutze.
Dennoch stoßen mir bei der KNX-Lizenz und ihrer konkreten Umsetzung ein paar Dinge negativ auf, die ich hier gerne als Feedback hinterlassen möchte.
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Unterschied Lifetime-Lizenz und Abo:
Eine Lifetime-Lizenz für einen Major Release ist aus meiner Sicht keine Lifetime-Lizenz, sondern eine Wette gegen den Entwickler. Je nachdem, wann das nächste Major Release kommt, habe "ich draufgezahlt oder er". Ich habe kein Problem damit, 100 Euro zu bezahlen (oder von mir aus noch etwas mehr, solange es für ein Hobbyprojekt für einen Familienvater im Rahmen bleibt), wenn ich dann meine Ruhe habe. Aber ich habe keine Ahnung, für wie lang ich jetzt mit dem Kauf meine Ruhe habe. Da gibt es eine Hintertür, aber nur für eine Seite, und das mag ich nicht. -
Abo-Modell
Das Lizenz-Modell bei ioBroker ist generell weit weg von guter Usability. Meine Cloud-Lizenz läuft zuverlässig immer zum blödest möglichen Zeitpunkt aus und ich merke es genau dann, wenn Alexa von jetzt auf gleich meinen Sprachbefehl nicht mehr umsetzt, sondern mit Fehlermeldung antwortet. Dann logge ich mich auf ioBroker.net ein, wechsle zu ioBroker.pro, logge mich noch mal ein, kaufe eine Lizenz, führe die Bezahlung durch, im Falle des KNX-Adapters muss ich vermutlich noch einen String kopieren und im lokalen Admin-Interface einfügen ... und so weiter. Das ist beim Cloud-Adapter schon nervig, aber ich will mir gar nicht vorstellen, in welchem Zustand mein Haus hängen bleibt, wenn ich im Urlaub bin, Anwesenheitsimulation läuft, automatische Beschattung und so weiter und die Lizenz des KNX-Adapters ausläuft. Daher ist mir das Abo-Modell grundlegend unsympathisch und ich würde die Lifetime-Lizenz vorziehen, aber ... siehe oben. -
Usability
Jetzt würde ich vielleicht dennoch die Lifetime-Lizenz kaufen, aber es geht schon damit los, dass ich keine Ahnung habe, wie viele Gruppenadressen ich derzeit brauche. Die ETS schlummert – obwohl kürzlich erst auf 6.0 aktualisiert – auf einem alten Notebook tief im Schrank vergraben, das ich jetzt entstauben muss, obwohl ich gerade gar nichts an meiner KNX-Installation ändern will. Warum nicht zumindest irgendein kleines fertiges Javascript anbieten oder Blockly-Export oder wasweißich, was mal eben kurz die Anzahl der Gruppenadressen in der vorhandenen Installation zählt? -
Transparenz
Ich habe in den letzten Wochen viel Arbeit reingesteckt, ioBroker bei mir von Grund auf neu aufzusetzen und diverse Technikleichen zu entfernen. Wäre mir die Lizenzänderung zu dem Zeitpunkt schon klar gewesen, würde ich mich jetzt nicht ärgern, dass ich mir die Alternativen nicht angesehen habe. Noch mal, es geht mir nicht um die paar Euros, aber das fühlt sich gerade einfach nicht gut an. Vermutlich wäre ich dennoch bei ioBroker geblieben, und vermutlich hätte ich das zu diesem Zeitpunkt auch schon irgendwo lesen können, aber auf solche Änderungen sollte man die Nutzer rechtzeitig mit dem Holzhammer aufmerksam machen Außerdem hätte ich vermutlich kein Geld für das ETS-Update ausgegeben. -
Stabilität
Ausgerechnet der KNX-Adapter hat bei mir immer wieder für Probleme gesorgt. In meiner noch aktiven alten Installation ist alles mehr oder weniger aktuell, nur der KNX-Adapter ist auf 1.0.20 festgefroren, weil diese Version bei mir stabil läuft und ich immer wieder unterschiedliche Probleme beim Update auf neuere Versionen hatte. Alles gut, mich stört auch nicht die verplemperte Zeit beim Basteln, und es läuft ja. Bei zehn oder 20 Euro wäre mir das auch noch egal, aber wenn es dreistellig wird, habe ich auch andere Erwartungen.
Unabhängig davon teile ich die Befürchtung einiger Foristen, dass es nicht gut für die Zukunft von ioBroker insgesamt sein könnte, wenn mehr Adapter kostenpflichtig werden.
Genug der Kritik. Lösungsvorschläge:
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Ich möchte Ruhe. Ich möchte mich nur dann um mein Smart Home kümmern müssen, wenn ich Zeit und Muße habe und nicht, wenn eine Lizenz abläuft, und ich möchte mich nicht damit auseinandersetzen müssen, was das bessere Angebot für mich ist. Denkt bitte über eine echte Lifetime-Lizenz ohne Einschränkungen und Hintertür nach.
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Ich möchte Ruhe. Ich möchte Abo-Lizenzen nicht händisch nachkaufen müssen. Wenn Dinge kostenpflichtig sein müssen – und dafür habe ich volles Verständnis – dann bitte wie ein Disney+ Abo. Ein Betrag von ein paar Euro im Monat, der monatlich abgebucht wird, jederzeit kündbar ist und einfach läuft, solange ich nichts ändern muss. Denkbar wären auch Abstufungen wie Silber-, Gold- und Platin-Pakete. Zum Beispiel 1,99 Euro im Monat für den Cloud-Dienst, 3,49 für Cloud und Remote Access, 4,99 inklusive LCN oder KNX mit ausreichend Kapazität für ein Einfamilienhaus und 6,99 für das Alle-werden-Glücklich-Paket mit alles und scharf ohne weitere Einschränkungen, Zusatzkosten, Änderungen und so weiter inklusive kommender kostenpflichtiger Adapter. Und gerne noch 9,99 und 14,99 für das Förder-Abo mit Kaffee oder Pizza für Entwickler. Oder gleich 6,99 bis 9,99 Euro im Monat, wenn jeder Adapter-Entwickler nach Verbreitung und Arbeitsaufwand seinen Anteil bekommt.
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Ich möchte es einfach. Ich möchte nicht Gruppenadressen zählen müssen. Wie ich mich kenne, hänge ich knapp unter einer magischen Grenze. Bei einem Blitzschlag ist mir ein Dimmkanal in einem Vierfach-Aktor kaputtgegangen, da hängt jetzt noch ein weiterer Aktor im Schaltschrank. Ich möchte beim nächsten Blitzschlag keine neue Lizenz kaufen müssen. Die Tatsache, dass noch nicht feststeht, ob es irgendwann eine Upgrade-Lizenz von 1000 auf 2000 GAs zur Verfügung steht, führt zu einer weiteren Wette gegen den Entwickler. Ich kann nicht einschätzen, wie viele GAs ein durchschnittliches smartes Einfamilienhaus so hat und wie weit die Spannbreite ist, aber ich würde mich einfach freuen, wenn es eine einmalig kaufbare Lizenz für ein EFH gäbe.
Danke für die Aufmerksamkeit. Und noch viel mehr danke für den tollen ioBroker, seine Adapter und die Entwickler und ihre Familien, die dieses großartige Projekt möglich gemacht haben.
Herzliche Grüße
Daniel
Edit
Mir kam gerade noch eine Idee für eine aus meiner Sicht faire Lizenzierung, ähnlich wie bei Parallels: Kopplung der KNX-Adapter-Lizenz an die ETS-Lizenz. Also zum Beispiel 69 Euro für den Adapter und alle seine Updates, solange ich mit ETS6 arbeite. Wenn ich das Update auf ETS7 mache, werden wieder 69 Euro fällig ...