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BME280 Messwerte & Abweichungen [gelöst]
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Hallo,
ich habe 3 Platinen mit dem BME280 (Temperatur-, Luftdruck- und Feuchtigkeitssensor)
Als die erste Platine an einen D1-Mini angeschlossen hatte, war die Welt noch in Ordnung.
Die zweite Platine habe ich mit einem ESP01S verbunden. Aber weil die Messwerte so unterschiedlich waren, habe ich die dritte Platinen mit an den ESP01S (andere I2C Adresse) angeklemmt.
Alle 3 Patinen habe ich zum beseren Vergleich nebeneinander positioniert. Eigentlich hätte ich erwartet, dass die Werte annähernd gleich sind.
Die Abweichungen sind wesentlich größer als im Datenblatt angegeben.
(Fotomontage aus 2 Tasmota-Oberflächen)
Gibt es Kopien des BME280 mit schlechterer Qualtität/Toleranz (gefunden habe ich nichts)?
Kann man die kalibrieren?
Habt Ihr Erfahrungen?
Welche anderen Sensoren mit etwas mehr Genauigkeit könnt Ihr mir empfehlen?
Was haltet Ihr von SHT35, DHT21, DHT22, oder? -
@martinsu Die DHT Sensoren haben noch größere Abweichungen.
Recht genau sind die DS18B20 Sensoren.Wenn du die Dinger ganz genau brauchst kannst du die mittels Refferenzthermometer und der Offset Funktion einstellen:
https://tasmota.github.io/docs/BME280/#tasmota-settingsLiegt übrigens meist nicht an den Sensoren, sondern an der Spannung die aus dem ESP kommt. Da ist das schon ein Unterschied ob da 3,30V oder 3,15V kommen.
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@martinsu
Die "original" Bosch haben ab 0 °C aufwärts laut Datenblatt eine Genauigkeit von 1%. Nachbauten aus China streuen evtl. etwas mehr.Für die Kompensation zur doppelten Genauigkeit wird laut Datenblatt ein PC benötigt. Allerdings ist das, was ich gefunden habe, aus 2018.
Du könntest die "zu Fuß" kalibrieren. Z.B. über eine selbst ermittelte Look-Up Tabelle. Kommt dann wieder auf die Genauigkeit der Referenz an.
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@chaot
Danke für die Info.
Den Link mit der Tasmota-Kalibrierung kannte ich nicht.
Den Temperatur Sensor DS18B20 habe ich auch im Einsatz. Da gibt es auch China-Kopien. Wie ist das mit der Genauigkeit bei denenß Hast Du darüber eine Info?
Mein Spannungsregler arbeitet bei 3,1V, beim D1-Minibei 3,3V, das werde ich als erstes nachjustieren. -
@peterfido
Wie erkennt man den China Nachbau, hast Du da eine Info?
Eine Lookup Tabelle wollte ich mir eigentlich ersparen.
Aber als der BME280 neben mir im Wohnzimmer lag und 23,6°C anzeigte, wurde ich misstrauisch
Mein Ziel ist, dass die Werte einigermaßen plausibel und untereinander etwa gleich sind. (und z.B. keine 3°C abweichen) -
@martinsu
Der DS18B20 hat eine Genauigkeit von 0,5 °C über einen recht weiten Temperaturbereich:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/DS18B20.pdf
Hier habe ich auch bei billigen Nachbauten bisher keine groben Abweichungen gehabt. Und der Sensor wird ja fast überall auch kommerziell eingesetzt.Nachjustieren musst du eigentlich nicht. Du tauscht die Sensoren mal untereinander an den ESP aus, vergleichst die Werte und gehst dann über den Offset. Ich denke mal, dass Sensor 2 an Gerät 1 die annähernd gleichen Werte liefert wie der bisherige Sensor 1 dort. Die Abweichungen der verbauten Spannungsregler kannst du nur pro Platine korrigieren.
Was auch kaum bekannt ist, dass die Dinger mindestens 24 Stunden "einbrennen" sollten bevor mal an kalibrieren geht. Das stand in den alten Datenblättern drin. Damit wird beispielsweise Feuchtigkeit aus den Messkammern vertrieben.
Übrigens:
Schau mal in dem verlinkten Tasmota Beitrag zum BME genauer hin. Beim Beispiel zur Adressänderung des BME siehst du ein Bild mit zwei BMEs an einem ESP. Achte da mal auf die gemessenen Feuchtigkeitswerte. -
@chaot
Die zwei oberen BME280 laufen schon 4 Tage, der BME280-77 erst 2 Stunden.
Das mit dem "Einbrennen" ist mir aus anderen Zusammenhängen bekannt, dashalb hatte ich die auch nebeneinander mal laufen lassen.
Aber auf die Spannung hatte ich nicht geachtet (eigentlich hatte ich erwartet, dass die Spannungsunterschiede intern ausregelt werden, da die intern eine 'Voltage reference' haben)Für andere Mitleser: die Tasmota-Befehle heißen 'TempOffset' und 'HumOffset'.
Für den Luftdruck habe ich nichts gefunden. Kann man da den 'Altitude' benutzen? -
@chaot Generell ist der Aufbau manchmal tricky. Ich hatte mal einen DS18B20, welche die Außentemperatur messen sollte. Der wurde durch seine 3 Adern beheizt, welche ihm die Wärme aus dem Gehäuse weitergeleitet hatten. Da wäre eine Platine zwischen evtl. von Vorteil gewesen
Aber auch, wenn man etwas mehr Geld ausgibt, ist as kein Garant für hohe Genuigkeit. Die Außentemperatur kommt bei mir per Jeelink, HMIP Sensor, und über den Außenfühler der Vaillant-Heizung in den ioBroker. Die Vaillant-Heizung ist, wenn es wärmer ist, am wenigsten genau. Okay - die Außentemperatur ist da ja auch nur intressant wenn es kalt ist.
Für den Datenpunkt Außentemperatur nutze ich von der Heizung und HMIP den kleineren Wert. Damit lässt sich gut arbeiten, zumal die jeweils auf der anderen Seite vom Haus montiert sind.
Für Raumtemperaturen nutze ich entweder HMIP oder Zigbee-Thermometer. Die sind sich, was die Temperatur betrifft, recht einig. Die Shelly H&T weichen mir zu sehr ab. Die können auch nur in größeren Zeitabständen messen, da die sonst die Wärme von der Elektronik drumrum messen. Der ESP wird halt im Betrieb warm.
Hm. mein letzter Satz könnte auch auf den Aufbau hier zutreffen. Evtl. wärmt da was aus der Umgebung die Sensoren.
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@peterfido sagte in BME280 Messwerte & Abweichungen:
Außenfühler der xxx-Heizung
Ja, das meinte ich mit kommerzieller Nutzung. Ist bei mir tatsächlich ein DS18B20 auf der Platine verbaut und hat irgendwas um die 80 € gekostet.
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@chaot
@peterfido
Ich habe noch ein paar Tests gemacht.
Ich hatte einen Spannungsregler LM317 benutzt, um aus 5V die 3,3V zu machen. (den hatte ich noch) Aber es waren nur 3,1V. Ich versuchte den Spannungsteiler anzupassen, aber mehr als 3,1V bekam ich nicht hin. Im Datenblatt stand dann, dass die dropout voltage (Spannung zwischen Eingang und Ausgang) min 2V, bei manchen Herstellern sogar 3V sein muss. Also muss ein Low-Drop-Voltage-Regulator her. (ein 78L33 braucht auch min 2V, aber ein AMS1117-3.3 hat typ. 1,1V)
Dann habe ich versuchsweise ein regelbares Netzteil angeschlossen und die Spannung zwischen 3,0 und 3,5V verändert. Aber bei der Spannungsänderung blieben die Werte relativ stabil. Spricht für die interne "Voltage reference" und den internen "Voltage regulator".
Dann habe ich einen kleinen Lüfter positioniert, so dass beide Sensoren den selben Luftstrom abbekamen. Nach ein paar Minuten waren die Werte von beiden Sensoren relativ gleich, siehe Tabble.
Soweit meine Erfahrungen, vielleicht hilft diese Info jemanden.
Ich wünsche Euch ein gutes und gesundes Jahr 2025. -
@martinsu Vielen Dank für Deine Tests und Versuche.
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@martinsu Das ist ja interessant. Dann hat scheinbar die Position des Sensors Einfluss auf das Messergebnis.
Soweit ich das in den beiden Bildern sehe ist einer senkrecht und der andere kopfüber platziert. -
@chaot
Den unteren Sensor habe ich nur mal so drangemacht für die Vergleichswerte.
Natürlich muss man die vorbeiziehende Luft beachten.
Die Aktion fand bei mir im Keller statt (15,5°C), Lötkolben daneben, ich saß davor und strahle auch Wärme ab....
Deshalb die Idee mit dem Lüfter, um die Wärmequellen auszuschalten.
Nur eins habe ich mir noch überlegt:
Der BME280 hat oben ein Loch (für den Luftdrucksensor?), das sollte beim Einbauort nicht oben sein. Wenn sich da Staub, Dreck, Fett o.ä. ablagert, verklebt das Loch.
Ich werde die Sensorplatine senkrecht einbauen, dann kann aufsteigende Luft gut vorbeiziehen (Thermik). So mein Gedanke.